Jürgen Fiedler: die Eltern müssen sich mehr kümmern


 

In Hamburg können 10 000 Kinder in der dritten Klasse noch immer nicht richtig schwimmen (MOPO berichtete). Der deutsche Schwimmverband geht sogar davon aus, dass bundesweit jedes dritte Kind es auch mit 14 noch nicht kann. DLRG-Sprecher Harald Rätzer: „Dabei liegt das ideale Alter zum Schwimmenlernen bei vier bis sechs Jahren.“ „Es ist in erster Linie Aufgabe der Eltern, den Kindern das schwimmen beizubringen“, findet Harald Schmidt-Brunn, Leiter der Grundschule Brehmeweg.

 

 

 

Bei den kurzen Zeiten im Bad und den großen Kindergruppen sei es äußert schwer, die Jungen und Mädchen das Schwimmen zu lehren. Umso problematischer ist aus Sicht der Lehrkammer die Reduzierung des Schulsports auf ein halbes Jahr in der dritten oder vierten Klasse. Katrin Blümel, Vorsitzende der Kammer: „Kinder, die kaum Wassererfahrung haben, brauchen in der Grundschule ein ganzes Jahr Schwimmunterricht, um Sicherheit zu gewinnen. Selbst Kinder, die Seepferdchen haben.“

 

 

 

 

Hamburgs Schwimm-Guru Jürgen Fiedler (Schwimmschule Fiedler) will die Elter wieder stärker in die Pflicht nehmen. „Die Kinder werden in Musik und Sprache ganz früh gefördert, aber wenn es um wichtige motorische Fähigkeiten geht, da passen die Eltern.“ Dabei könne die Bedeutung koordinierter Bewegungen beim Schwimmen gar nicht hoch genug geschätzt werden. Fiedler:“Natürlich ist bei Berufstätigen auch der Zeitmangel ein Faktor und bei anderen sind es die Kosten.“ Sein Urteil übers Schulschwimmen ist vernichtend: „Einmal pro Woche ins Wasser ist nicht genug. In der Schule hat noch kein Kindrichtig schwimmen gelernt.“ (san)